Foto vom Chor

Foto: cantiamo/Lina Dick

Zum dritten Mal bei den „Herbstemotionen“…

… waren wir, nach einer Pause im letzten Jahr, am 1. November im Stadttheater wieder dabei – hier ein Bericht der Aachener Nachrichten über die Benefiz­veranstaltung der Hospitzstiftung. Was wir nach intensiver Vorbereitung präsentieren wollten, war ein Programm, das die Leute nachdenklich stimmt, aber auch mitreißt und – vor allem – beeindruckt. Der Reaktion des Publikums nach zu urteilen („ein fulminanter Auftritt“), ist uns das gelungen.

Was gab es? Den Anfang machte ein Titel von Vincent Youmans aus dem Jahr 1929: „Without a song“ in einem Arrangement von Kirby Shaw: Ein Lied über die Kraft der Musik, die in der Seele wirkt. Ein sehr emotionales Stück Jazz und thematisch ein guter Programmstart.

Dann kam „Northern Lights“ von Ola Gjeilo, eine Komposition auf einen Vers aus dem Hohen Lied Salomos in lateinischer Sprache: „Schön bist du, meine Freundin…“ Wie jetzt? Warum nennt jemand eine Komposition mit solchem Inhalt „Nordlichter“? Der Grund ist, dass schon der biblische Text den Gedanken zum Ausdruck bringt, dass uns Schönheit manchmal überwältigen, ja sogar erschrecken kann: „Schön bist du, aber auch furchterregend wie eine heranrückende Heerschar“, heißt es im Text, ein Vergleich, der uns heute seltsam vorkommt. Aber wir alle kennen die Redewendung „schrecklich schön“ und verwenden sie oft, ohne drüber nachzudenken, was sie eigentlich bedeutet: Nämlich dass wir hinter der Schönheit etwas ahnen, was uns beunruhigt.
Wir lieben dieses Stück, nicht zuletzt, weil es uns am Ende Gelegenheit gibt zu beweisen, dass wir auch sehr, sehr leise singen können.

Weiter ging es mit „In My Life“ . Nicht viele Beatles-Song-Adaptionen für Chor sind so gelungen wie die von Darmon Meader, der den gedanklichen Gehalt des Textes in seiner leicht jazzigen Version für Chor perfekt umsetzt. Ein melancholisches Lied über die Erinnerung an frühere Begegnungen und ihre Bedeutung für das Leben. Ein wunderbarer Text. Sollten Sie mal lesen.

Zwar hatten wir in den ersten drei Stücken unsere Aufstellung bereits jeweils verändert, aber ab jetzt war Steigerung in der Performance angesagt. Bei „Words“ von Anders Edenroth (Real Group) agiert ein Mouth-Percussion-Quartett, das einen sehr wirkungsvollen Rhythmus-Sound aus scharf artikulierten Textteilen unter das A-cappella-Arrangement setzt. Ein fast schon philosophisches Stück über Wert und Wirkung der Sprache mit dem Refrain: „Find them, use them, say them, hear them, write them, read them, love them, fear them – Words“.

Ab dann ging es sehr kurzweilig weiter: Frauen in den Hintergrund, Männer nach vorne: „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt…“ Eine köstliche Parodie des Mega-Schlagers aus den fünfziger Jahren (ja, Kenner wissen, dass er eigentlich älter ist, aber das ist egal). Auftritt mit Requisiten (hier: Capri-mäßige Strohhüte) – das hatten wir so noch nie, also eine echte cantiamo-Neuheit, die bestens angekommen ist.

Die nächste Premiere folgte auf dem Fuß: ein Chorstück, in dem kein einziger Ton gesungen wird. Komponist: der amerikanische Drummer und Perkussionist William J. Schinstine. Statt einer Beschreibung hier ein Ausschnitt:

Uns hat es einen Höllenspaß gemacht und das Publikum war begeistert. Den Abschluss des Programms bildete – auf vielfachen Wunsch – noch einmal unsere Opernparodie („Italienischer Salat“ von Richard Genee), das perfekte Stück für eine Theaterbühne.

Zum Finale am Ende des Abends: „Don’t stop me now“ von Queen, zusammen mit dem Sinfonieorchester Aachen unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors Christopher Ward!

Hörproben

Um einen Eindruck von unserem Chorklang und unserem Repertoire zu vermitteln, gibt es hier einige Hörproben. Es handelt sich um einfache Live-Mitschnitte aus verschiedenen Konzerten der letzten Jahre.

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